Tag 9:
Wir verbrachten die Nacht in einem weiteren Piaroa Dorf. Am darauffolgenden Tag wurde uns eine besondere Ehre zu teil. Ein paar Piaroa führten uns zu einer Höhle mit Felszeichnungen, die sie selbst nach acht Jahren (vor acht Jahren war ihr Schamane an einer Überdosis Yopo verstorben) zum ersten Mal wieder betraten.
Das Alter der Felszeichnungen konnten wir nicht genau schätzen, aber die Zeichnungen, die vor allem in Rot gemalt wurden, wirkten sehr alt - vielleicht sogar zurückdatierbar auf die Frühgeschichte. Auf den Felszeichnungen waren eine Reihe von verschiedenen Tieren und (vermutlichen) Schildkröten, sowie Abbildungen von menschlichen Wesen zu erkennen.
Ein wichtiges Tier für die Piaroa -auch in ihrer Mythologie- ist die Tarantel. Diese wird gejagt, indem man mit einem kleinen Stock ein Insekt nachahmt und die Tarantel so aus ihrem Unterschlupf lockt. Danach wird sie auf einem Stock aufgespießt, gebraten und gegessen. Wir konnten ebenfalls beobachten, wie die Piaroa mit Pfeil und Blasrohr auf die Jagd gingen und zielsicher einige kleinere Vögel erlegten. Obwohl uns diese Treffsicherheit beeindruckte, war den Indianer das Jagdglück an diesem Tag nicht hold. Bis auf drei kleine Papageien und eine Tarantel, die zum Jagen zu klein war, trafen sie nichts.
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