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Rituale und Bewußtseinsveränderung



Magische Techniken und Praktiken dienen primär dem Ziel, sich aus dem normalen, alltäglichen Wachbewußtsein hinauszubewegen, in die Sphären des Unbewußten, des erweiterten Bewußtseins, der übersinnlichen oder außersinnlichen Wahrnehmung. Denn unser sog. Normalbewußtsein ist nur ein kleiner Realitätsausschnitt und durch spezielle Techniken wird versucht, diesen Ausschnitt zu vergrößern, um damit in andere Dimensionen und Wahrnehmungsbereiche eintreten zu können.

Magische Techniken können sehr vielfältig sein. Schon einfache Mittel wie Hunger, Durst, Fasten, Schlafentzug, Einsamkeit oder Deprivation reichen aus, um unser Bewußtsein zu verändern. Auch Trommeln, Rasseln, Tanzen sind wirksame Möglichkeiten dazu. Zu den spezielleren Praktiken kann man auch Meditation und Yoga zählen. Auch die Einnahme von Rauschmitteln (auch Tabak und Alkohol) kann zur Bewußtseinveränderung eingesetzt werden.

Der Gebrauch entheogener Substanzen -es hat sich in der letzten Zeit ein Konsens darüber gebildet, die Begriffe halluzinogen oder psychedelisch nicht mehr zu verwenden und sie stattdessen mit der exakteren Bezeichnung entheogen zu versehen, was so viel bedeutet wie "das Göttliche in sich hervorrufend"- ist vermutlich seit Jahrhunderten auf der ganze Welt verbreitet. Wichtig für das Verständnis beim Konsum entheogener Substanzen ist, daß den Pflanzen oder Pilzen selbst eine Seele innewohnt, um genau zu sein, daß sie selbst eine Persönlichkeit sind. Diese Pflanzengeister oder Meisterpflanzen sind letzendlich auch für die Diagnose und Heilung von Krankheiten zuständig. Sie sind es, die die richtigen Heilpflanzen für eine Krankheit finden und sie haben auch das Wissen darüber, ob ein Patient überleben wird oder sterben muß. Sie werden deswegen auch wie richtige Personen oder Wesenheiten behandelt.

Wichtig ist eine solche Betrachtungsweise hinsichtlich unseres Umganges mit der Natur. Wir Menschen können uns nicht länger über andere Lebewesen, Pflanzen und Tiere, erheben, sondern wir sind mit allem verbunden, alles sollte im Einklang miteinander schwingen. Und in diesem Zusammenhang sollten wir auch die Vorstellung von einer unbelebten, toten Materie aufgeben und uns einer Vorstellung nähern, die alles als lebende, gefühlsempfindende Schwingungen akzeptieren kann. Durch eine solche gedankliche Veränderung unseres Bewußtseins öffnen wir uns dafür, Ratschläge und Lösungen von Pflanzen- und Tiergeistern anzunehmen.



Das Ritual an sich


Was die im vorangegangenen Text beschriebenen Zustände und Techniken zu außergewöhnlichen oder magischen Praktiken macht und sie aus dem Alltäglichen hervorhebt, ist der rituelle Kontext. Das Ritual an sich hat etwas besonderes, ist etwas heiliges. Es wird immer in der selben Weise durchgeführt, auch wenn diese Technik sich von Gruppe zu Gruppe unterscheiden kann. Selbst unser morgendliches Zähneputzen, wenn wir es immer nach dem gleichen Ablauf durchführen, kann zu einem Ritual werden. Das magische Ritual zeichnet sich durch folgende Elemente aus: zuerst wird ein Platz ausgesucht und gereinigt (dies kann z.B. durch Wasser und Salz geschehen), dadurch wird der Ort zu etwas besonderem. Dies kann die Indianerhütte eines Schamanen in Amerika sein, ein Platz in der freien Natur, der sich durch besondere Gegebenheiten auszeichnet oder auch unser Wohnzimmer. An diesem Ort wird ein Bezirk ausgewählt, in dem (hier in unseren Gefilden) ein Kreis gezogen wird, der für uns den Ort markiert, innerhalb dessen wir unser Ritual ausführen werden. In diesem Kreis können wir dann die Elemente anrufen, uns mit Geistern in Verbindung setzen, heilende Kräfte erfahren, usw. Wie und aus welchen Gründen wir ein Ritual ausführen, bleibt jedem von uns selbst überlassen. Es gibt keine allgemeingültige Vorschrift, nach der ein Ritual ausgeführt werden muß. Das wichtige dabei ist unsere eigene Kreativität und Intuition, unsere eigene innere Stimme, denn auch wir sind ein Teil der Natur und damit ein Teil des Großen Ganzen, der Göttin, von Mutter Erde und Vater Sonne. Wir müssen sie nur duch uns sprechen lassen und ihr zuhören.


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